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Unmittelbar nach seinem Examen 1951 begab sich Ulrich Stoll auf eine längere Frankreichreise – auf den Spuren des Expressionismus. Seine Eindrücke hielt er in vielen seiner Werke fest. Wirtschaftlich ging es langsam aufwärts. Ulrich Stoll erhielt neben privaten Aufträgen auch Werbeaufträge - von der Industrie und insbesondere von der Stadt Trier.

Im Juni 1952 verspürte Ulrich Stoll plötzlich starkes Unwohlsein, verbunden mit pochenden Kopfschmerzen. Einem befreundeten Arzt konnte er am nächsten Tag bei der Visite nur noch kriechend die Tür öffnen. Die vernichtende Diagnose lautete Kinderlähmung.
Die Eiserne Lunge galt zu jener Zeit als letzte Heilungschance und Ulrich Stoll wurde noch in derselben Nacht nach Koblenz überführt. In seinen letzten Stunden wichen seine Schwester Herta und seine langjährige Lebensgefährtin, Paula Riemenschneider, nicht von seiner Seite. Er spürte, wie sich die Lähmung immer weiter von seinen Beinen an aufwärts bewegte. Als die Lähmung seine Finger erreichte, bezeichnete Ulrich Stoll sich selbst für gestorben. Er wusste, er würde nie wieder malen können.

Er übertrug seiner Schwester seinen künstlerischen Nachlass und instruierte sie, wie damit zu verfahren sei. Wenige Stunden später erreichte die Lähmung sein Herz. Ulrich Stoll verstarb am 23. Juni 1952 im Alter von 29 Jahren. Er verabschiedete sich mit Worten der Zuversicht für seine Lieben und mit einem letzten Lächeln.