Impressum

Ulrich Stolls Vater, einem diplomierten Landwirt und bodenständigem Menschen, gefiel dieser Berufswunsch ganz und gar nicht. Er forderte von seinem Sohn zunächst einen "vernünftigen" Beruf. Ulrich Stoll begann 1940 eine Lehre als technischer Zeichner und Ingenieur-Praktikant bei den Heinkel-Flugzeugwerken in Rostock.

Der Krieg zerstörte jedoch die nahen Zukunftspläne. 1941 wurde er zum Wehrdienst eingezogen - aufgrund seines Asthmaleidens jedoch bis 1943 nur an der Heimatfront und als Militärmaler eingesetzt.
Dies entsprach jedoch nicht seinen Fähigkeiten und so bewarb er sich als
20-Jähriger 1943 beim Ministerium in Berlin für den Einsatz als Frontmaler.
Seine eingereichten Arbeiten gefielen.

In der Folge meldete er sich unvermittelt und zum Entsetzen seiner Familie, als Freiwilliger zur Eliteeinheit "Panzerdivision WIKING" an die Ostfront. Offensichtlich hatte er den Glauben an die propagierten Werte verloren und wollte sich von den erlebten Greuelbildern in der Heimat distanzieren. Dafür nahm er die allgegenwärtige Todesgefahr bewusst in Kauf. Aufgrund seines künstlerischen Schaffens gelangte er innerhalb seiner Einheit schnell zu Anerkennung und Ehren. Gerade weil seine Bilder die Schrecken des Krieges in fast surrealer Weise thematisierten, unterschied er sich von der damals offiziell propagierten Einheitskunstrichtung.