Ulrich Stoll legte nach 9 Semestern, am 27. Juli 1951, das Examen als Jahrgangsbester mit der Gesamtnote "sehr gut" ab. Er gehörte zu den ersten Kunststudierenden im Nachkriegs-Deutschland, deren Schaffen auch als "Expressionismus der II. Generation" bezeichnet wird. Ulrich Stolls Werke spiegeln diesen Neuanfang eindrucksvoll wider. Experten messen seinen Bildern neben der hohen künstlerischen Qualität daher auch eine interessante zeitgeschichtliche Bedeutung zu.
Heute bezeichnen Kunstkritiker Ulrich Stoll mit seinen nur 29 Lebensjahren als einen Frühvollendeten. Zu seinen Lebzeiten akzeptierte er Kritik nur von Personen, denen er selbst ein hohes Maß an Fachwissen zugestand.

Unmittelbar nach seinem Examen fuhr Ulrich Stoll für einige Monate nach Südfrankreich, auf eine Reise, die ihn sehr inspirierte und die er in vielen Werken festhielt.

Er liebte das Experimentelle und wollte sich auf keine Kunstrichtung festlegen. Er war beseelt von seiner Arbeit und beherrschte die gesamte Palette malerischer Ausdrucksmöglichkeiten. Der damalige Mangel an Materialien war dabei kein Hindernis für ihn. Wie bei vielen Künstlern seiner Zeit üblich, nutzte er Leinwand und Papier häufig beidseitig.

Er ließ sich inspirieren durch die Expressionisten Franz Marc und August Macke, durch Cezanne als Impressionisten sowie durch den Kubismus von Braque und Picasso. In Perfektion beherrschte er das naturalistische Malen und Zeichnen, ohne darin seinen eigenen künstlerischen Stil zu sehen.

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